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Tiruvilaiyadal

Tiruvilaiyadal von Paranjothi Munivar ist eine Erzählung über vierundsechzig ‚göttliche Spiele‘ (Vilaiyattu – in Sanskrit Lila) Shivas. Tiru ist eine Form der Ehrerbietung. Die Spiele finden in Madurai statt, wo Shiva als Sundareshvara und Parvati als Minakshi weilen.

Für Ihnen unbekannte Charaktere nutzen Sie bitte das Lexikon.

Quelle: shaivam.org

Indras Läuterung

Indra erfreute sich an einer Tanzdarbietung der Apsaras, als Brihaspati, der Lehrer der Götter, ihn aufsuchte. Er war so hingerissen, dass er sein Erscheinen nicht bemerkte und ihn somit nicht grüßte. Verärgert verließ Brihaspati ihn. Indra hatte seinen Lehrer verloren. Er wählte einen dreiköpfigen Riesen für diese Aufgabe. Bald merkte er, dass dieser die Vernichtung der Götter zum Ziel hatte und tötete ihn. Der Vater des Riesen vollzog ein Feueropfer, durch das ein Dämon, Vritra, erschien. Ihn beauftragte er, Indra sofort zu töten. Indra bemerkte, dass seine Waffe ihre Kraft verloren hatte. Schnell versteckte er sich in einer Lotusblüte. Als der Dämon weg war eilte er zu Brahma und bat um Rat. Brahma schickte ihn zu dem Weisen Dadhichi, dessen Knochen für eine Waffe geeignet waren. Der Weise gab gern sein Leben für die Götter. Aus seiner Schulter wurde die Waffe gemacht und Indra tötete Vritra. Nun hatte Indra zwei Wesen getötet. Voll Gram versteckte er sich wieder in der Lotusblüte. Da die Götter nicht ohne König sein konnten wählten sie Nahusha, einen König, der auf der Erde regierte, für diese Aufgabe. Indras Gemahlin, Indrani, wollte keinen anderen Mann als den ihren. Sie wandte sich an Brishaspati. Dieser meinte, sie sollte Nahusha in einer Sänfte in den Palast bringen lassen. Da Nahusha es nicht erwarten konnte, in den Palast einzuziehen mahnte er die Träger zur Eile: ‚Sarpa, sarpa!‘ Sarpa bedeutet ‚schnell‘ und ‚Schlange‘. Die Träger, die machtvolle Weise waren, verfluchten ihn daraufhin, eine Schlange zu werden. Nahusha fiel wieder auf die Erde. Brihaspati setzte sich mit allen Weisen zusammen, man kam zu dem Schluss, Indra solle sich auf die Erde hinab begeben, heilige Orte aufsuchen und in heiligen Flüssen baden. Dies tat er, ohne jedoch Erleichterung zu finden, bis er in den Kadamba Wald kam. Etwas fiel von ihm ab. Er sah ein Linga unter einem der Bäume und einen mit Lotus bewachsenen Teich. Er knüpfte eine Girlande aus dem Lotus, verehrte Shiva und kehrte zurück in den Himmel.

Den Mythos in voller Länge finden Sie auf meiner Mythenseite
‚Götter und Dämonen > Götter > Indra, der König der Götter‘.
Den Mythos zu Nahusha unter ‚Weise und Könige‘.

Airavatas Läuterung

Der Weise Durvasa traf auf dem Weg Indra, auf seinem Elefanten Airavata reitend. Er überreichte ihm eine Blütengirlande. Indra legte sie Airavata auf den Kopf, dieser nahm sie mit seinem Rüssel, warf sie auf den Boden und trat darauf. Durvasa verfluchte ihn, als wilder Elefant auf Erden zu leben. Airavata kam in den Kadamba Wald, fand das von Indra verehrte Linga und verehrte es ebenfalls. Kurz danach erschien ein Bote und rief Airavata in den Himmel zurück.

Den Mythos in voller Länge finden Sie auf meiner Mythenseite
‚Götter und Dämonen > Götter > Indra und Durvasa‘.

Die Gründung von Madurai

Die Verehrung des Lingas durch Indra war von einem Bauern beobachtet worden. Er meldete das Ereignis König Kulasekara, dieser ließ den Wald roden und einen Tempel für das Linga errichten. Um den Tempel herum plante er eine Stadt. Als die Namensgebung anstand erschien Shiva, ein Tropfen Nektar fiel aus seinem Haar auf das Land, die Stadt wurde Madurai genannt (Madhu ist die Süße - Honig, Nektar).

Das Erscheinen Minakshis

König Malayadhvaja und seine Königin, Kanchanmala, waren kinderlos. Indra riet Malayadhvaja, ein Feueropfer für Shiva durchzuführen, dann ginge sein Wunsch in Erfüllung. Der König nahm den Rat an und dem Feuer entstieg ein drei Jahre altes Mädchen, es wurde Tadatagai genannt. Sie hatte drei Brüste. Die verwirrten Eltern ließ eine himmlische Stimme wissen, dass die dritte Brust sich auflösen würde, sobald sie den Mann fürs Leben gefunden habe.

Tadatagai heiratet Shiva

Nachdem König Malayadhvaja gestorben war bestieg Tadatagai den Thron. Sie führte Krieg gegen zahlreiche Könige, besiegte Indra und nahm sich als nächstes den Berg Kailash, das Reich Shivas, vor. Shiva nahm sie in Empfang, die dritte Brust fiel ab und Tadatagai legte ihre Waffen nieder. Shiva hieß sie, nach Madurai zurückzukehren, dorthin wo er ebenfalls weile, am folgenden Tag werde er sie heiraten. So geschah es im Kreis der Götter und Weisen. Die Trauung vollzog Vishnu. Tadatagai als Minakshi und Shiva als Sundareshvara regierten in Madurai.

Den Mythos in voller Länge finden Sie unter ‚Mythen > Minakshi‘.

Shiva tanzt in der Silberhalle

Vor dem Hochzeitsmahl nahmen die Gäste ein Bad im Pottamarai Teich. Danach verlangte es sie, den kosmischen Tanz Shivas erleben zu dürfen. In der Silberhalle des Tempels erfüllte Shiva ihren Wunsch.

Der unersättliche Zwerg Kundotharan

Nach dem Hochzeitsfest fragte der Bürgermeister die Göttin, was mit den Resten des Essens geschehen solle, es sei nicht einmal ein Tausendstel gegessen worden. Sie beriet sich mit Shiva, der sofort an den Zwerg Kundotharan aus seinen Heerscharen dachte. Er sollte was übrig war bekommen, wenn er satt sei, würde ein anderer drankommen. Shiva ließ in Kundotharan ein Verdauungsfeuer entstehen, der Zwerg verzehrte Berge von zubereitetem Essen in rasender Geschwindigkeit, danach verleibte er sich auch noch das Geschirr ein.

Der Fluss Vaigai wird erschaffen

Shiva ließ die Göttin der Erde den Hunger des Zwerges stillen. Vier Vertiefungen entstanden, die sich mit Nahrung füllten. Der Zwerg aß alle leer, dann bat er um etwas zu trinken. Nachdem er alle Brunnen leergetrunken hatte war er immer noch durstig. Shiva bat Ganga, für Wassernachschub zu sorgen. Ganga schuf den Fluss Vaigai, den der Zwerg im Nu leertrank. Danach kehrte er wieder zu den Heerscharen zurück.

Die Ozeane vereinen sich in Madurai

Unter den Hochzeitsgästen war der Weise Gautama. In einem Gespräch mit Kanchanmala ging es darum, wie man dem Kreislauf von Geburt und Tod (Samsara) entkommen könne. Am besten sei das Bad in allen heiligen Flüssen, meinte der Weise. Da alle Flüsse in den Ozean münden, wäre ein Bad in demselben die einfachste Variante. Shiva rief die Ozeane zusammen und ließ sie sich für seine Schwiegermutter im Tempelteich in Madurai versammeln.

Malayadhvaja kehrt auf die Erde zurück

An den Ufern des Teiches ließ Shiva einen Blumengarten entstehen. Als Kanchanmala ihr erstes Bad nehmen wollte, erfuhr sie von einem Priester, dass es nur wirkmächtig sei, wenn es an der Hand des Mannes, des Sohnes oder eines Kuhschwanzes genommen werde. Auf Minakshis Bitte hin ließ Shiva Malayadhvaja aus den Himmelswelten zurück auf die Erde kommen. Das Paar nahm ein Bad, ein Flugwagen (Vimana) kam herab vom Himmel, nahm die beiden auf und brachte sie in das Reich Shivas.

Shivas Sohn, Ukrama

Minakshi war besorgt um die Thronfolge, das Pandya Reich musste weiterbestehen. Sundareshvara ließ aus seinem dritten Auge einen Sohn entstehen und nannte ihn Ukrama. Zum Lernen wurde er zu Brihaspati geschickt und danach als König inthronisiert.

Sundareshvara überreicht seinem Sohn drei Waffen

Sundareshvara erschien König Somasekaran aus der Sonnen Dynastie (Suryavamsa), der in Manavur regierte, im Traum und ließ ihn wissen, dass seine Tochter, Kantimati, den Sohn des Königs von Madurai heiraten solle. Begeistert machte sich Somasekaran mit seiner Tochter und großem Gefolge auf den Weg nach Madurai. Auf halbem Weg kamen ihm die Minister Sundareshvaras entgegen und gemeinsam zogen sie in Madurai ein. Im Beisein aller Götter fand die Trauung statt. Sundareshvara übergab seinem Sohn drei Waffen – Speer, Diskus, Kugel – und sprach: ‚Indra, Meru und der Ozean sind deine Feinde. Mit dem Speer wirst du den Ozean besiegen, mit der Kugel Meru und mit dem Diskus Indra. Zuletzt hieß er ihn, stets dem Rat seiner Minister zu folgen und die Bräuche zu ehren. Danach kehrten Sundareshvara und Minakshi auf den Kailash zurück.

Ukrama kämpft gegen Varuna

Ukrama vollzog sechsundneunzig Pferdeopfer (Ashvamedha Yajna), was Indra unruhig werden ließ. Nach hundert Pferdeopfern hatte der Durchführende Anspruch auf seinen Thron. Er bat Varuna, das Land zu überfluten. Varuna kam bei Nacht, Shiva weckte Ukrama in Gestalt eines Weisen und informierte ihn über das was geschehen sollte. Ohne zu zögern nahm der König den Speer und warf ihn auf den Ozean. Sofort zog Varuna sich zurück.

Ukrama kämpft gegen Indra

Es kam zu einer Dürre. Ukrama und die Regenten des Chera und Chola Reiches wandten sich an den Weisen Agastya. Er riet ihnen, Shiva an einem Montag in Madurai zu verehren. Nachdem die drei Shiva verehrt hatten, wurden sie von ihm in das Reich Indras gebracht. Die Chera und Chola Regenten setzten sich zu Füßen Indras und baten um Regen. Ukrama setzte sich so, dass er auf gleicher Höhe mit Indra saß. Indra beschenkte die Gäste, Ukrama legte er eine schwere Kette aus Perlen um. Die drei kehrten in ihre Reiche zurück. Das Pandya Reich blieb ohne Regen. Daraufhin machte sie Ukrama auf zum Berg Meru, drapierte Wolken um seinen Gipfel und befahl ihnen, Regen abzugeben. Indra erklärte Ukrama aufgrund dieser Anmaßung den Krieg. Viele fielen in der Schlacht, bis Ukrama mit seinem Diskus Indras Haupt von seiner Krone befreite. Indra sah ein, dass er nicht gewinnen konnte. Er versprach, dass es zukünftig drei Mal im Monat regnen werde. So regierte Ukrama ein fruchtbares Land.

Ukrama kämpft gegen Meru

Kantimati schenkte Ukrama einen Sohn, den sie Vira nannten. Das Land litt unter einer Dürre, Shiva erschien Ukrama im Traum und hieß ihn, die Kugel auf den Meru zu werfen, er werde dann seine Reichtümer, die in seinem Inneren lägen, freigeben. Diese solle er verschenken und es würde Regen geben. Ukrama machte sich sofort auf den Weg. Am Meru angekommen warf er die Kugel gegen ihn. Der Berg öffnete sich, er belud seine Elefanten mit den Schätzen und zog nach Madurai zurück. Dort verteilte er alles unter den Priestern des Tempels und den Shiva Anhängern, bald begann es zu regnen. Ukrama übergab den Thron an seinen Sohn, Vira.

Das Geheimnis der Veden

Nach der Auflösung des Universums (Pralaya) muss zu Beginn der neuen Schöpfung das Wissen der Veden wieder verbreitet werden. Die Weisen begaben sich nach Madurai, um es von Shiva zu erfahren. Nachdem sie ein Bad genommen hatten lehrte Shiva sie, dass die Verehrung des Lingas das wahre Geheimnis der Veden sei, das nicht einmal Brahma und Vishnu kannten.

Juwelen für die Krone

Vira hatte zahlreiche Frauen und viele Kinder, doch seine Hauptfrau war kinderlos. Sie begab sich in strengste Askese und endlich gebar sie einen Sohn, den sie Abhishekam nannten. Kurz danach wurde der König bei der Jagd getötet. Die älteste der Frauen nahm dies zum Anlass, Krone und Juwelen zu stehlen. Bemerkt wurde es erst nach den Trauerfeierlichkeiten, die Minister dachten, ein Feind stünde dahinter. Shiva erschien als Händler und bot neun Edelsteine zum Kauf an, sie seien der Körper des Dämons Vala. Dieser Dämon hatte durch die Verehrung Shivas die Macht über die Götter erlangt. Einst wollte Indra ihm ein Geschenk machen, Vala hatte nur Spott für ihn übrig, da eh alles ihm gehören würde. Er bot sich selbst Indra als Geschenk an, Indra bat ihn, sich in eine Kuh zu verwandeln, die er beim Feueropfer opfern würde. Die einzelnen Körperteile der Kuh wurden zu Juwelen. Der Händler überreichte sie dem Minister und sprach: ‚Dankt Shiva.‘ Aus den Juwelen wurde eine Krone gefertigt und der Prinz wurde zum Regenten gekrönt.

Die Ozeane trocknen aus

Während Abhishekams Regentschaft wurde die Verehrung Indras vernachlässigt. Varuna traf ihn einst und war erstaunt über seine traurige Gestalt. Der Enttäuschte klagte ihm sein Leid. Varuna fragte ihn, ob Shiva denn nun wirklich solch ein mächtiger Gott sei. Indra erzählte, dass er ihm und Airavata einst die Untaten vergab und bestätigte die Herrlichkeit Shivas. Varuna war beeindruckt und fragte: ‚Kann er auch meine Magenschmerzen heilen?‘ ‚Mit Sicherheit‘, erwiderte Indra. Varuna sandte eine große Ansammlung von Wasser, um die Macht Shivas zu prüfen, was die Menschen im Königreich sehr beunruhigte. Shiva befahl einigen Wolken, das Wasser aller Ozeane aufzunehmen.

Varuna schickt Regen

Varuna war wütend und befahl sieben Wolken, ihren Inhalt über Madurai auszugießen, um es zu zerstören. Die Wolken rückten an mit Dunkelheit und entleerten sich mit Blitz und Donner. Shiva legte eine Decke über Madurai. Varuna erkannte das Wirken Shivas, nahm ein Bad im Tempelteich von Madurai und bat um Vergebung für sein Handeln. Gesund kehrte er in sein Reich zurück.

Shiva erscheint als Weiser

Shiva erschien als Weiser in Madurai. Er brachte entfernte Berge nahe und rückte nahe Berge in die Ferne, machte Alte zu Kindern und Kinder zu Alten, wechselte die Geschlechter, machte das Unfruchtbare fruchtbar, den Tauben hörend, den Blinden sehend, verwandelte Metall in Gold, ließ die Reichen arm werden und machte Feinde zu Freunden, ließ an einem giftigen Strauch Mangos reifen, ließ den Vaigai über die Ufer treten. Er wrang die Wolken mit seinen Händen aus und trank das Wasser. Er ließ die Sonne bei Nacht und die Sterne am Tag erstrahlen. Die Menschen in Madurai vernachlässigten ihre Arbeit, so verzaubert waren sie von den Wundern. Abhishekam ließ ihn rufen und merkte, dass er jenseits von Karma war, weder den Göttern noch dem König verpflichtet.

Der Weise füttert einen Stein-Elefanten mit Zuckerrohr

Der König war immer noch neugierig, was es mit diesem Weisen auf sich hatte. Er versuchte, ihn rein zufällig zu treffen, dies gelang eines Tages im Tempel. Auf die Frage des Königs, was ihn nach Madurai geführt habe, antwortete er, dass dies keinen bestimmten Grund habe und er nichts von ihm wolle. Er sprach von Wundern, die er bewirkte in Kashi und Chidambaram. Da kamen Dorfbewohner mit Zuckerrohr des Weges, der König zeigte auf einen Stein-Elefanten, der in den Tempelturm gemeißelt war: ‚Wenn du diesen Elefanten dazu bringen kannst, Zuckerrohr zu essen, dann bin ich überzeugt, dass du Shiva bist.‘ Der Weise schaute den Elefanten an, er wurde lebendig und aß das Zuckerrohr aus seinen Händen. Dann nahm er noch die Perlengirlande, die der König trug und aß sie ebenfalls. Der König fiel dem Weisen zu Füßen. Der Elefant legte ihm seine Girlande wieder um. Abhishekam krönte seinen Sohn Vicrama zum König und ging in das Reich Shivas ein.

Shiva tötet den Elefanten der Jain

Während Vicramas Regentschaft erblühte der Shivaismus. Der König von Kanchipuram gehörte dem Glauben der Jain an und neidete Vicrama das Wohlergehen seines Reiches. Er ließ ein Feueropfer vollziehen mit dem Ziel, das Pandya Reich zu vernichten. Dem Feuer entstieg ein riesiger schwarzer Elefant, dem der König befahl, Madurai zu zerstören. Die Bewohner von Madurai beteten zu Shiva, dieser erschien Vicrama im Traum und sprach: ‚Baut mir eine Versammlungshalle und ich werde den Elefanten töten.‘ Eine Versammlungshalle mit sechzehn Säulen wurde erbaut. Shiva erschien als Jäger und tötete den Elefanten. Die Jain flohen. Die Pandyas verehrten Shiva. Vicrama übergab den Thron seinem Sohn, Rajashekara.

Alter Mann, junger Mann, Knabe

Virupatchi und Subavrithai waren kinderlos. Sie verehrten die Göttin und Subavrithai gebar eine Tochter, die sie Gauri nannten. Es fand sich kein Mann für sie, in seiner Not verheiratete Virupatchi sie mit einem Verehrer Vishnus. In ihrem neuen Zuhause wurde sie als Shiva Verehrerin verachtet. Eines Tages war sie allein zu Hause, als ein alter Weiser kam und um Essen bat. Als sie das Mahl servierte war er ein junger Mann geworden. Angst überkam sie, wenn jetzt ihr Mann zurückkäme … da verwandelte sich der Besucher in ein Kind. Als ihr Mann sie mit einem Shiva Kind sah wandte er sich von ihr ab. Gauri betete zu Shiva, dieser erschien auf Nandi, nahm sie zu sich und brachte sie nach Madurai.

Shiva lehrt Rajashekara

Bei Rajashekara erschien ein Gelehrter, der ihm vorwarf, nicht alle 64 Künste zu beherrschen, wie der Chola König. Der Pandya König rechtfertigte sich, dass er 63 Künste studiert habe, lediglich die Tanzkunst nicht. Die Schmach rumorte in ihm und er machte sich daran, die Tanzkunst zu erlernen. Es fiel ihm sehr schwer, so ging er in den Tempel und bat Shiva, ihn eine bestimmte Pose zu lehren, sonst würde er sich enthaupten. Da Shiva dies nicht zulassen konnte, lehrte er ihn den Tanzschritt.

Shiva verhindert ein falsches Urteil

Rajashekara hatte den Thron seinem Sohn Kulothunga übergeben. Einer seiner zahlreichen Söhne war Anantaguna, der alle Künste beherrschte. Ein Weiser und seine Frau ruhten sich unter einem Baum aus. Der Weise ging Wasser holen, als er zurück kam war seine Frau, von einem Pfeil getroffen, tot. Er sah einen Jäger, der sich weiter entfernt unter einem Baum niedergelassen hatte. Der Weise klage den Jäger des Mordes an und gemeinsam suchte man den König auf. Der Jäger wurde in Eisen gelegt, der Weise vollzog die Totenriten für seine Frau. Der König hoffte, dass etwas geschehe, das seine Zweifel ausräumen würde. Nachts erschien dem König Shiva im Traum und hieß ihn, in das Haus des Kaufmanns zu gehen, in dem eine Hochzeit gefeiert wird. In Verkleidung ging der König mit dem Weisen in das Haus des Kaufmanns, dort belauschten sie das Gespräch zweier Boten Yamas. Einer sagte: ‚Yama hat uns befohlen, diesen Bräutigam zu holen, aber wir haben kein Instrument mehr, um ihn zu töten, weil wir den Pfeil versehentlich auf die Frau des Weisen schossen. Ich werde die Bullen loslassen und sie auf den Bräutigam hetzen.‘ Der König und der Weise schauten sich an, der Jäger war unschuldig. Als der Hochzeitszug kam, jagte der Bote den Bullen auf den Bräutigam zu. Er überlebte die Attacke nicht. König und Weiser kehrten zurück, der Jäger wurde freigelassen.

Die Läuterung eines schlechten Menschen

Ein Brahmane war für seine Ruhe bekannt, seine Frau für ihre Liederlichkeit, sein Sohn für seine Boshaftigkeit. Eines Tages vergewaltigte er seine Mutter. Als der Vater ihn zur Rede stellte enthauptete er ihn. Mutter und Sohn verkauften den Hausstand und zogen in eine andere Stadt. Auf dem Weg wurden sie von Räubern überfallen, sie nahmen die Mutter mitsamt dem Geld und ließen den Jungen im Wald zurück. Schwer wurde sein Herz, wie sollte er all seine Verfehlungen jemals sühnen? Da erschien ihm Shiva im Traum und hieß ihn, Kühe zu füttern und täglich in einem heiligen Teich zu baden. So wurde er geläutert und erhielt Shivas Segen.

Shiva tötet den Lasterhaften

Ein Schüler wollte die Frau seines Lehrers verführen, doch sie war keusch und wies ihn ab. Im Zorn hegte er Mordgedanken gegen den Lehrer. Da erschien ein alter Weiser und forderte ihn zum Kampf heraus. Am nächsten Tag versammelte sich die Menge, um dem Ereignis beizuwohnen. Der Alte schnitt ihm die Zunge, die mit süßen Worten die Frau betörten, heraus und stach ihm die Augen, die sich an ihrer Schönheit weideten, aus. Dann enthauptete er ihn und verschwand. Es sprach sich herum, dass er in den Tempel geflohen sei. Allen war klar, dass der Alte nur Shiva gewesen sein konnte. Sie eilten zum Tempel und verehrten ihn. Kulothunga übergab das Reich an seinen Sohn, Anantaguna.

Jain erschaffen eine gestreifte Schlange

Während Anantagunas Regentschaft waren die Zeichen Shivas, Rudraksha und Asche (Vibhuti), überall gegenwärtig. Die Jain konnten dies nicht ertragen, sie vollzogen ein Feueropfer, dem eine gestreifte Schlange entstieg. Ihr befahlen sie, die Bewohner Madurais zu töten.

Der König bat Shiva um Erlaubnis, die Schlange töten zu dürfen. Er schoss zahllose Pfeile, die die Schlange in Stücke brachen. Ein Pfeil, der die Form des Halbmondes hatte, durchstieß die Schlange, worauf sie Gift ausatmete, durch das einige Menschen zu Tode kamen. Der König bat Shiva, sie wieder zum Leben zu erwecken, was dieser tat und Anantaguna setzte seine Regentschaft in einem wohlhabenden Reich fort.

Nandi besiegt die Kuh der Jain

Wütend überlegten die Jain, dass, würden sie eine Kuh schicken, die ShiVa Verehrer diese sicher nicht töten würden. Wieder vollzogen sie ein Feueropfer, dem entstieg eine Kuh, der sie befahlen, Madurai zu zerstören. Der Pandya König betete zu Shiva, dieser bat Nandi, die Situation zu bereinigen. Nandi stürmte auf die Kuh zu, diese verfiel Nandi, fiel kampfunfähig zu Boden und verwandelte sich in einen Berg. Nandi verwandelte sich ebenfalls in einen Berg und stellte sich neben sie. Anantaguna übergab den Thron seinem Sohn, Kulopushana.

Shiva und seine Armee

General Savundra Samuntan war ein großer Anhänger Shivas. Als der Angriff eines Jägerstammes der Sethurayen bevorstand, wurde er vom König angewiesen, das Heer zu erweitern. Das ihm zur Verfügung gestellte Geld verwendete er jedoch für die Verehrung Shivas und das Wohlergehen seiner Anhänger. Als der König ungeduldig wurde und die neuen Truppen morgen sehen wollte, betete der Genral zu Shiva, dieser versprach ihm, morgen Truppen zu schicken. Shiva in Gestalt eines Generals, Nandi in Gestalt eines Pferdes und die himmlischen Heerscharen marschierten auf Madurai zu. Während der König tief beeindruckt Savundra Samuntan lobte, erschien ein Bote, der mitteilte, dass der Anführer des Jägerstammes von einem Tiger getötet worden sei. Der König bedankte sich bei den Truppen und bat sie, in ihre Heimatländer zurückzukehren.

Die nie leer werdende Schatulle

Kulopushana respektierte die Brahmanen nicht, sie verließen Madurai. Da nun keine Opfer mehr vollzogen wurden, blieb der Regen aus und auch die Bewohner wanderten ab. Der König gab all sein Vermögen, um die gebliebenen zu ernähren, als keines mehr da war, wandte er sich an Shiva.  Dieser erschien ihm im Traum und ließ ihn wissen, dass er ihm, wenn er die Tradition wiederherstelle, eine nie leer werdende Schatulle mit Gold zukommen lassen würde. Kulopushana investierte die Gabe in den Tempel, holte die Brahmanen zurück, beschenkte sie und ließ große Feueropfer vollziehen. Das Land wurde fruchtbar und wohlhabend wie nie zuvor.

Shiva verkauft Armreifen

Shiva erschien einst in Gestalt eines Asketen im Daruka Wald (Darukavana), wo viele Weise mit ihren Frauen lebten. Die Frauen waren von dem Asketen hingerissen. Die Weisen verfluchten sie daraufhin, auf Erden geboren zu werden und dort so lange leben zu müssen, bis ein Armreifenverkäufer sie berühre. Als sie erwachsen waren erschien ein Armreifenhändler, sie kauften dieselben, dabei wurden sie von dem Händler berührt und von dem Fluch erlöst.

Shiva lehrt die acht Siddhis

Shiva saß auf dem Kailash unter einem Banyan Baum mit Weisen zusammen und sprach über die acht Siddhis (Ashtasiddhi). Sie hörten nicht aufmerksam zu und er verfluchte sie, für tausend Jahre als Steine unter einem Banyan Baum in Madurai zu liegen. Nach tausend Jahren erschien Shiva in Gestalt eines Gelehrten, erlöste sie von dem Fluch und lehrte sie die acht Siddhis.

Das Siegel des Bullen

Den Chola König Kaduvettiya aus Kanchipuram verlangte es danach, den Tempel von Madurai zu besuchen. Doch zwischen den Städten herrschte Feindschaft. Wie sollte ihm dies gelingen? Shiva erschien ihm im Traum und versicherte ihm, er könne Madurai ohne Bedenken aufsuchen. Frohen Mutes bestieg er sein Pferd und ritt los. Als er die Ufer des Vaigais erreichte, führte dieser Hochwasser. Er rastete und schlief ein. Shiva erschien in der Nacht, trug ihn über den Fluss, öffnete das nördliche Tor und zeigte ihm den Tempel. Danach versiegelte er die Tür mit dem Zeichen des Bullen und brachte Kaduvettiya zurück. Als am Morgen die Wachen das veränderte Siegel fanden, in Madurai war das Siegel des Fisches Standard, meldeten sie es König Kulopushana. Er betete zu Shiva und dieser erklärte ihm im Traum was geschehen war. Das Wunder wurde den Einwohnern mitgeteilt, Kulopushana ernannte seinen Sohn, Rajendra, zum König und ging in das Reich Shivas ein.

Shiva rettet die Pandya Armee

Dem Chola König Kaduvettiya wurde nun erlaubt, den Tempel in Madurai zu besuchen, gleichzeitig dachte man über Friedensverhandlungen nach und er bot Rajendra an, seine Tochter zu heiraten. Doch Rajendras jüngerer Bruder, Rajimamam, intrigierte und heiratete die für seinen Bruder vorgesehene Prinzessin. Der Chola König sah nun die Gelegenheit, seinen Schwiegersohn auf den Pandya Thron zu sehen. Er marschierte auf Madurai zu. Rajendra betete zu Shiva und klagte ihm sein Leid, dass sein Anhänger, der Chola König, ihn nun stürzen wolle. Shiva beruhigte ihn: ‚Marschiere ihm mit deiner Armee entgegen, ich garantiere dir den Sieg.‘ Die Schlacht begann, irgendwann litten alle Kämpfer unter Durst. Da erschien in der Mitte der Pandya Armee eine Wasserquelle, die Pandyas stillten ihren Durst und waren wieder kampfbereit, was zur Folge hatte, dass sie den Chola König und seinen Schwiegersohn gefangen nahmen. Rajendra betete erneut zu Shiva, was er nun tun solle. Shiva sprach zu ihm: ‚Folge deinem Gewissen‘. Rajendra eskortierte Kaduvettiya und seinen Bruder nach Kanchipuram.

Gold für Punanial

In Puvananagar lebte die Tänzerin Punanial, die sich nichts sehnlicher wünschte, als eine Statue Shivas aus Gold. Nur hatte sie nicht das Geld dazu. Sie erinnerte sich daran, dass Shiva einst dem Pandya König eine nie leer werdende Schatulle zukommen ließ. Sie betete zu Shiva, ihr ebenfalls eine solche zu schenken. Eines Tages begegnete ihr ein Asket, der sie hieß, alle ihre Metallgefäße zu schmelzen, danach könne sie sie als Gold dem Feuer entnehmen. Der Asket verabschiedete sich und Punanial begann mit dem Schmelzen. Aus dem Gold ließ sie die Statue anfertigen.

Der Pandya König wird aus dem Teich gerettet

Nach Rajendra regierten folgende Könige: Rajesa, Rajakembira, Vamasadeva, Purantarasitten, Vamasapathagen, Suntaresvarapatha. Letzterer erbaute viele Verehrungsstätten für Shiva, anstatt in eine schlagkräftige Armee zu investieren. Der Chola König sah deshalb die Gelegenheit, den Pandya anzugreifen. Dieser betete zu Shiva und er versicherte ihm den Sieg. Die kleine Armee erschien dem Gegner riesig. In der Mitte ein Jäger auf dem Pferd, eine Lanze in Händen, der zu dem Chola König sprach: ‚Du bist für meine Armee kein würdiger Gegner!‘ Der Chola König floh. Als er sich umdrehte war der Jäger weg, er kehrte um und griff an. Der Pandya König floh und fiel in einen Teich, der ihm folgende Chola König ebenso. Shiva rettete den Pandya König, der Chola König kam um. Im Pandya Reich kehrte wieder Ruhe ein und der Staatshaushalt floss weiter in den Bau von Tempeln.

Shiva schenk Nallan einen nie leer werdenden Reisspeicher

Nallan und seine Frau waren hingegebene Verehrer Shivas und speisten dessen Anhänger täglich. Eines Tages ging ihr Geld zur Neige. Sie litten lieber selbst Hunger, als einen Shiva Anhänger hungern zu lassen. Als irgendwann alles aufgebraucht war, wollten sie ihrem Leben ein Ende setzen. Da hörten sie eine Stimme: ‚In eurem Haus steht ein nie leer werdender Reisspeicher.‘ Sie eilten nach Hause und speisten alle Bedürftigen des Ortes. Später gingen sie in das Reich Shivas ein.

Shiva provoziert Streit

Der Kaufmann Dhanapati und seine Frau Saili waren wohlhabend, aber kinderlos, so zogen sie den Sohn der jüngeren Schwester Dhanapatis wie ihren eigenen auf. Eines Tages pilgerten sie nach Kashi. In der Zeit stahl die Verwandtschaft den Wohlstand des Paares. Als sie zurückkamen betete Saili zu Shiva, der ihr versicherte, sie bekämen ihr Geld zurück, wenn sie den Fall vor den König brächten. Als sie der Verwandtschaft dies androhten lachte man sie nur aus und warf sie hinaus. Es erschien ein Kaufmann in der Stadt, der das Kind auf den Schoß nahm und fragte, wo all der Schmuck sei, den die Reichen in der Regel trügen. Er erfuhr, dass dieser von der Verwandtschaft gestohlen worden sei. Der Kaufmann zeigte die Verwandtschaft an. Diese erklärte, der Mann sei nicht Dhanapati. Die Verwandtschaft nannte Markmale, an denen er zu erkennen sei und es stellte sich heraus, dass er Dhanapati war. Die Verwandtschaft bekam es mit der Angst und gab den Diebstahl zu. Sie wurden verurteilt und mussten alles Gestohlene zurückgeben. Als das Urteil gesprochen war entschwand der Kaufmann. Suntaresvarapatha übergab den Thron an seinen Sohn Varaguna.

Varagunas Brahmanenmord

Auf der Rückkehr von der Jagd tötete Varaguna aus Versehen einen Brahmanen, der auf dem Weg schlief. Er gab den Verwandten das Geld für die Sterberiten. Allerdings hatte sich der König des Brahmanenmordes (Brahmanahatya) schuldig gemacht, sein Ansehen schwand, worunter er sehr litt. Er hörte eine himmlische Stimme, die ihn hieß, nach Tiruvidaimarudur zu gehen, um von dem Makel befreit zu werden. Gerade zu diesem Zeitpunkt fand ein Angriff des Chola Königs statt. Varaguna schlug ihn in die Flucht und verfolgte ihn bis zu dem von der Stimme erwähnten Ort. Er betrat den dortigen Tempel. Wieder erschall eine Stimme, er solle den Tempel nicht durch das östliche, sondern das westliche Tor verlassen und nach Madurai zurückkehren. Er war erlöst.

Shiva verkauft Holz

Der Barde Yemanathen kam in die Stadt und der König hatte die Idee eines Wettbewerbes zwischen ihm und dem Barden Pattiren. Pattiren wusste, dass er es mit ihm nicht aufnehmen konnte. In seiner Verzweiflung betete er zu Shiva. Da erschien ein abgemagerter Mann in der Stadt mit einer Laute in der Hand und Feuerholz auf dem Kopf. Das Holz deponierte er vor Yemanathens Haus. Dann nahm er die Laute und spielte, womit er die Aufmerksamkeit aller auf sich zog. Der Barde kam angerannt und fragte: ‚Wer bist du?‘ ‚Ich bin der Diener von Pattiren.‘ Die Menschen vergaßen ihre Arbeit, die Bäume beugten ihre Zweige. Alle dachten, wenn ein Diener Pattirens so spielt, wie muss dann erst Pattiren selbst spielen? Er sammelte seine Habe ein und floh.

Ein Brief an den Chola König

Pattiren sang von nun an nur noch im Tempel, er arbeitete nicht mehr und war bald von Armut betroffen. Shiva stahl regelmäßig etwas aus der Tempelkasse und gab es Pattiren. Nach einiger Zeit hörte er damit auf und der Barde litt unter Armut und Hunger. Shiva erschien ihm im Traum und sprach: ‚Wenn ich den Diebstahl fortsetzte, wird der König davon erfahren und die Wachen werden dafür bestraft. Ich lasse dem Chola König einen Brief zukommen und du wirst zu Reichtum gelangen.‘ Pattiren erhielt ein Schreiben und machte sich auf in das Chola Reich. Dem Chola König erschien Shiva im Traum und hieß ihm, dem von ihm Gesandten alles zu geben was er verlange. Der König ließ nach Pattiren suchen, man fand ihn an einer Quelle. Er wurde auf einen Elefanten gesetzt und in den Palast gebracht. Der König öffnete die Schatzkammer und sprach: ‚Dieser Reichtum ist nicht mein, sondern dein. Nimm wie es dir beliebt.‘ So kam Pattiren zu Reichtum, den er unter den Shiva Anhängern und Armen der Stadt verteilte. Er selbst sang wieder im Tempel.

Das goldene Brett

Weiterhin sang Pattiren zum Lobe Shivas. Dieser sandte Regen, Blitz und Donner. Für Pattiren war es, als würden Blüten vom Himmel fallen. Er sang weiter, ohne sich darum zu kümmern. Als er bis zu den Knien im Schlamm stand fiel ein goldenes Brett vom Himmel. Er stellte sich darauf und sang weiter. Als der Regen nachließ nahm er es mit nach Hause.

Ein Gesangswettbewerb

Nach Varaguna kam sein Sohn Rajaraja an die Macht. Eine seiner Konkubinen war eine erfahrene Musikerin. Es gab Meinungsverschiedenheiten über Musik zwischen ihr und Pattirens Frau. Um den Stolz von Pattirens Frau zu senken, brachte sie eine Sängerin aus Lanka zu einem Musikwettbewerb. Die Besiegte würde Dienerin der Siegerin. Nach der Sängerin aus Lanka sang Pattirens Frau. Sie war eindeutig die Bessere. Der König jedoch wählte die Sängerin aus Lanka und keiner traute sich, gegen ihn zu stimmen. Pattirens Frau ging in den Tempel und betete zu Shiva, er möge für Gerechtigkeit sorgen. Am nächsten Tag wählte der König Pattirens Frau zur Siegerin und alle stimmten ihm zu. Rajaraja übergab den Thron an seinen Sohn, Suguna.

Shiva versorgt zwölf Ferkel

Sucilan und seine Frau Sucili hatten zwölf Kinder, die eines Tages einen Weisen verhöhnten. Er verfluchte sie, als Ferkel geboren zu werden und Waisenkinder zu sein. Ihre Seelen verließen den Körper und gingen in eben geborene Ferkel ein. Der König von Madurai kam auf der Jagd des Weges und erschoss die Eltern. Shiva erschien in Gestalt eines Mutterschweins und säugte sie. Sie wurden stark und weise, ihr Körper verwandelte sich in Menschengestalt, nur die Köpfe waren die eines Schweins.

Die zwölf Schweine werden Ministers des Pandya Königs

Shiva erschien dem Pandya König im Traum und hieß ihn, an einem bestimmten Platz im Wald zwölf Schweine aufzusuchen und sie zu Ministern zu ernennen. Der König tat wie ihm geheißen, durch ihre Geschicklichkeit und Scharfsinnigkeit beschafften sie dem König reichlich Einnahmen und machte das Reich berühmt.

Die Amsel

Aufgrund eines Fluches wurde ein Mann als Amsel geboren. Aus Furcht vor anderen Vögeln flog er in den nahen Wald. Auf einem Ast sitzend belauschte er das Gespräch zweier Weiser: ‚Welcher ist der heiligste Ort?‘ ‚Madurai, denn dort weilt Shiva und er erfüllt jeden Wunsch‘. Sofort flog er nach Madurai und verehrte Minakshi. Sie lehrte ihn das Mahamrityunjaya Mantra, das Mantra, das den Tod besiegt. Er wurde stark und mutig und bat die Göttin, allen Amseln Kraft zu verleihen.

Der Reiher

Ein Reiher lebte an einem Teich, der aufgrund einer Dürre austrocknete. Er flog an einen anderen Ort und fand einen Teich, in dem Weise badeten. Aus ihren Haaren fielen Fische. Er war sich sicher, dies war ein heiliger Ort und er wollte sich nicht von diesen Fischen ernähren. Nach dem Bad sprachen die Weisen zu ihren Schülern über die Herrlichkeit von Madurai. Der Reiher flog sofort in die Stadt, badete im Lotusteich des Tempels. Er sah einen Fisch darin, aß ihn aber nicht. Shiva erschien ihm und gewährte ihm einen Wunsch. Er bat darum, dass in diesem Teich nie ein im Wasser lebendes Wesen leben sollte, damit kein Reiher in die Versuchung komme, es zu verschlingen. Shiva gewährte den Wunsch und nahm den Reiher in sein Reich auf.

Shiva lässt Zerstörtes wieder entstehen

Nach dreiundzwanzig Königen bestieg Kirthipushana den Thron. Während seiner Regentschaft ereignete sich die große, alles vernichtende Flut (Pralaya). Durch die Güte Shivas zogen sich die Wasser zurück und Brahma ließ alles wieder entstehen wie es einst war. Um eine Stadtgrenze festzulegen nahm Shiva die Gestalt eines Asketen an und erschien vor dem König. Er hatte eine Schlange bei sich, die er bat: ‚Zeige dem König die Grenzen seiner Stadt.‘ Die Schlange erwiderte: ‚Ich bitte darum, dass die Stadt meinen Namen trägt. Shiva stimmte zu. Sie legte ihren Kopf in den Osten und brachte ihren Schwanz in einem Kreis zu ihrem Kopf. In diesem Areal erbaute der König eine Stadt mit vier Toren und nannte sie Alavai, Giftmund. Alavai ist der alte Name Madurais.

Shiva besiegt den Chola König

Während Vamashasegara regierte, griff Vicrama Chola, zusammen mit drei weiteren Königen, das Pandya Reich an. Vamashasegara betete zu Shiva, es erschall eine himmlische Stimme, die ihn hieß, zu kämpfen, er werde siegen. Frohen Mutes zog Vamashasegara in die Schlacht. Da erschien ein Jäger auf einem Ross und schoss einen Pfeil nach dem anderen in das Heer der Cholas. Als einer einen der Pfeile aufhob stand darauf ‚Shiva‘ geschrieben. Die Cholas erkannten, dass der Gegner göttlichen Beistand hatte und zogen sich zurück. Der Jäger lächelte den Pandya an und entschwand. Siegreich kehrte der König in sein Reich zurück. Sein erster Weg führte ihn in den Tempel, um Shiva zu danken.

Achtundvierzig Poeten und die tamilische Sprache

Brahma ließ achtundvierzig Poeten an unterschiedlichen Orten zur gleichen Zeit geboren werden.

Diese Poeten studierten die achtzehn Sprachen Indiens, verfassten Poesie zu Ehren Shivas und wanderten so lange durch die Lande, bis sie eines Tages an den Ufern des Flusses Tamraparni zusammentrafen und gemeinsam den Wunsch verspürten, ihre Kunst dem Pandya König zu präsentieren. Auf dem Weg nach Madurai trafen sie Shiva in Gestalt eines Poeten. Er fragte sie: ‚Wer seid ihr und wo führt euer Weg euch hin?‘ Sie antworteten: ‚Wir sind Poeten auf dem Weg nach Madurai. Du scheinst Shiva zu sein. Begleite uns und offenbare dich uns. Er ging mit ihnen in den Tempel, zeigte ihnen den Schrein Sundareshvaras und Minakshis und entschwand. Nun waren sich die Poeten sicher, dass Shiva selbst sie leitete und sangen ihm zum Lobe. Als dem König ihre Werke zu Gehör kamen war ihm sofort klar, dass es sich um außergewöhnliche Poeten handelte. Er ließ nordwestlich des Tempels eine Versammlungshalle errichten, die zu einem Treffpunkt der Dichter und Denker wurde. Vameshasegara übergab den Thron seinem Sohn, Vameshasudamani.

Shiva lässt Terami Gold gewinnen

König Vameshasudamani wandelte eines Tages durch seinen Garten, als ihm der Gedanke kam, einen Gedicht-Wettbewerb anzukündigen. Er hängte eine Goldmünze an den Ast eines Baumes und ließ verkünden: ‚Wer ein vollkommenes Gedicht verfasst, der erhält das Gold.‘ Keinem gelang dies. Der arme Terami betete zu Shiva, ihm das Gold zukommen zu lassen. Shiva erfüllte seinen Wunsch und Terami brachte sein Werk zu den Poeten. Diese hielten es für gelungen und leiteten es dem König weiter. Der König gab Anweisung, Terami das Gold vom Ast schneiden zu lassen. Gerade als er dabei war, erschien Nakiran und verkündete, das Gedicht sei fehlerhaft. Traurig betete Terami wieder zu Shiva: ‚Sie sagen, du hast mir ein unzulängliches Gedicht gegeben.‘ Shiva erschien sofort in Gestalt eines Poeten und fragte, wer welchen Fehler in den Versen gefunden habe. Nakiran stand auf und sprach: ‚Ich. Das Thema ist verfehlt.‘ Dies löste eine Diskussion aus. Shiva öffnete sein drittes Auge ein wenig (Trilocana). Karkiren rief: ‚Selbst wenn Indra seine tausend Augen öffnet, werde ich von meiner Einschätzung nicht abweichen.‘ Da öffnete Shiva sein Auge weiter, Nakiran rannte davon und stürzte sich in einen Teich, um der Verbrennung zu entgehen.

Shiva rettet Nakiran aus einem Teich

Die Poeten entschuldigten sich bei dem Poeten und baten Shiva Nakiran gegenüber um Nachsicht. Shiva ging zu dem Teich betrachtete Nakiran mit seinen gütigen Augen, er kühlte ab und kam aus dem Teich. Shiva erkannt habend sang er ihm zum Lobe und Terami schnitt das Gold vom Ast.

Agastya lehrt Nakiran Grammatik

Nakiran wurde zu einem großen Verehrer Shivas und Parvati schlug ihm vor, Nakiran die Feinheiten der Grammatik zu lehren, damit seine Dichtung vollkommen werde. Shiva betraute Agastya mit dieser Aufgabe. So wurde Nakiran ein begnadeter Poet.

Ein Tauber bewertet die Gedichte der Poeten

Jeder der achtundvierzig Poeten wurde mit der Zeit arrogant, glaubend, dass der eigene Stil der beste sei. Es entstand ein Disput. Gemeinsam betete man zu Shiva und bat ihn um Schlichtung. Shiva ließ sie wissen: ‚Wendet euch an den stummen Sohn des Händlers.‘ Die Poeten waren verwirrt: ‚Wie soll ein Stummer unsere Gedichte bewerten?‘ Shiva klärte sie auf: ‚Seine Mimik wird es euch zeigen, wenn ihm die Haare zu Berge stehen, dann ist das Gedicht gelungen.‘ Die Poeten luden den Stummen in ihre Versammlungshalle ein und trugen ihre Werke vor. Bei dem einen war die Sprache perfekt, bei dem anderen das Thema hervorragend dargestellt, der Taube nickte, weinte, klatschte. Bei Kavilen, Paranen und Nakiran waren Sprache und Thema vollkommen, dem Tauben standen die Haare zu Berge. Ab dem Tag lebten die Poeten wieder in Harmonie zusammen.

Shiva zieht aus dem Tempel aus

Nachdem Vameshasudamani in das Reich Shivas eingegangen war regierten fünfzehn Könige. Unter Kulesan erfuhr die Dichtkunst eine Blütezeit und die Versammlungshalle wurde nach ihm benannt.

Ideikaden verfasste Gedichte zu Ehren des Königs, doch sie wurden ignoriert. Er betete in seinem Schmerz zu Shiva. Shiva ließ sein Bildnis und das der Göttin verschwinden und weilte ab dem Zeitpunkt südlich des Flusses. Als die Wachen am anderen Morgen den Tempel aufschlossen war das Heiligtum leer. Entsetzt meldeten sie dies dem König. Er verließ den Palast, um selbst zu sehen was geschehen war. Er warf sich auf den Boden, weinte und betete. Da meldeten Boten, dass das göttliche Paar sich weiter südlich angesiedelt habe. Der König eilte sofort an den beschriebenen Ort und begann zu beten. Eine Stimme erschallte, dass der Umzug aufgrund der Missachtung Ideikadens stattgefunden habe. Der König sah sein Vergehen ein und schenkte Ideikaden einen jungen Elefanten und fruchtbares Land. Ideikaden war zufrieden und pries den König. Die alte Ordnung wurde wiederhergestellt. Kulesan ernannte seinen Sohn Arimartana zum König.

Shiva als Fischer

Shiva lehrte Parvati die Veden, doch sie hörte nicht aufmerksam zu. Er verfluchte sie, auf der Erde in eine Fischer Familie geboren zu werden. Als sie reumütig um Rücknahme des Fluches bat, versprach Shiva ihr, sie dann zu heiraten. So wurde Parvati als kleines Mädchen unter einem Pinna Baum von einem Fischer gefunden. Da er und seine Frau sich schon lange nach einem Kind sehnten, war die Freude groß. Liebevoll zogen sie die Tochter auf. Als sie ins heiratsfähige Alter kam suchte er einen passenden Ehemann. Die Aufgabe war, einen besonders gefährlichen Fisch zu fangen. Nandi erschien in Gestalt eines Hais. Shiva erschien in Gestalt eines Fischers. Er warf das Netz aus und Nandi war gefangen. Der Fischer gab ihm seine Tochter zur Frau. Das Paar bestieg Nandi und eilte zurück nach Madurai.

Shiva und Vadhavuran

In Vadhavur lebte ein Brahmane mit einem überdurchschnittlich intelligenten Sohn, Vadhavuran. Arimartana machte ihn zu seinem ersten Minister. Eines Tages wurde er beauftragt, Pferde zu kaufen. Auf dem Weg nach Perunthurai ruhte er sich an einem Tempel aus. Shiva erschien ihm in Gestalt eines Gurus inmitten seiner Schüler, die er die Veden lehrte. Vadhavuran nahm ein Bad und gesellte sich zu der Gemeinschaft. Vergessen war der Auftrag, Vadhavuran blieb. Der Guru weihte ihn ein und gab ihm den Namen Manikkavasagar, dann entschwand er mitsamt den Schülern. Als Manikkavasagar den schlechten Zustand des Tempels sah investierte er das Geld für die Pferde in die Renovierung desselben. Als er damit fertig war fiel ihm sein ursprünglicher Auftrag ein. Er traute sich nicht zurück nach Madurai, doch hörte er eine Stimme, die ihm versicherte, alles würde gut werden. Er kehrte dementsprechend zurück und versicherte dem König, dass morgen die Pferde kommen würden. Als seine Verwandten ihn mit Fragen löcherten sprach er: ‚Ich bin der Diener Shivas geworden und werde die Prüfung mit Standhaftigkeit ertragen.‘

Shiva macht Schakale zu Pferden

Als am nächsten Tag keine Pferde ankamen vertröstete Manikkavasagar den König um weitere drei Tage. Am vierten Tag wurde er festgenommen. In der Nacht betete er zu Shiva. Dieser bat Nandi, die Schakale des Waldes in Pferde zu verwandeln und sie mit den himmlischen Heerscharen (Ganas) in die Stadt zu treiben. Überglücklich nahm der König sie in Empfang und ließ Manikkavasagar frei.

Shiva macht Pferde wieder zu Schakalen

Shiva verwandelte in der Nacht die Pferde wieder in Schakale. Sie lösten eine Panik aus, aufgrund welcher Manikkavasagar zur Rechenschaft gezogen wurde. Der König verlangte das Geld zurück, das er ihm einst für die Pferde gab. Da er diese Forderung nicht erfüllen konnte, wurde er aus der Stadt gebracht und gefoltert. Shiva ließ den Fluss Vaigai über die Ufer treten. Die Menschen ahnten, dass dies mit dem Verhalten des Königs zu tun haben könnte. Die Folterer eilten nach Hause, um nach ihren Familien zu sehen. Manikkavasagar blieb von der Flut unbehelligt zurück.

Shiva als Arbeiter am Deich

Der König befahl, einen Deich zu bauen. Vanthi war eine alleinstehende Frau und zu schwach, um sich an den Arbeiten zu beteiligen. Ihren Lebensunterhalt bestritt sie damit, dass sie Shiva Kuchen darbrachte und diesen dann verkaufte. Nun betete sie zu Shiva um Hilfe. Da erschein ein abgemagerter Alter bei Vanthi an der Tür und fragte, ob sie Arbeit für ihn habe. Als sie ihm anbot, am Deich mitzuarbeiten und als Gehalt Kuchen zu erhalten stimmte er zu, aß sich satt und ging zu den Arbeitern. Er stellte sich als faul und unfähig heraus, richtete mehr Schaden an, als dass er half. Als der König die Baustelle inspizierte sah er den Nichtsnutz und schlug auf ihn ein. Der Mann verschwand, der Deich war fertig. Den Schlag fühlten alle Menschen, die Sonne, der Mond, die Planeten, Brahma und Vishnu. Entsetzt war der König, als Shiva auf Nandi vor ihm erschien und ihn aufforderte Manikkavasagar freizulassen und sich bei ihm zu entschuldigen. Er habe das Geld für ihn (Shiva) ausgegeben und das sei gut so gewesen. Manikkavasagar kam frei und pilgerte nach Chidambaram.

Tirugnanasambandar heilt König Kun

Von Jaganatha bis Kun regierten neun Könige. Kun eroberte das Chola Reich. Der König ergab sich, beschenkte Kun und gab ihm zuletzt seine Tochter, Mangayarkarasiyar, zur Frau. Kun geriet in Abhängigkeit, machte Cholas zu Ministern und musste alsbald mit ansehen, wie der Glaube der Jain überhandnahm. Bald wurde Madurai von der Religion der Jain beherrscht. Eines Tages hörten sie von einem Weisen, Tirugnanasambandar (Nayanars). Sie luden ihn ein, die Jains ließen ihn jedoch nicht in die Stadt, so musste er in einem Zelt außerhalb unterkommen. Die Jains brannten das Zelt nieder. Tirugnanasambandar löschte durch seine mystischen Kräfte das Feuer und Brandblasen erschienen auf des Königs Haut. Nun bestand die Königin darauf, Tirugnanasambandar in den Palast zu holen. Er streute etwas heilige Asche auf den Körper des Königs und die Brandblasen heilten sofort, ohne Narben zu hinterlassen. Der König bereute es sehr, zum Glauben der Jains übergetreten zu sein.

Vernichtung des Glaubens der Jains

Nachdem der König wieder gesund war, gingen er, die Königin und Tirugnanasambandar in den Tempel. Tirugnanasambandar betete zu Shiva, bittend, den Glauben der Jains vernichten zu dürfen. Shiva ließ Tirugnanasambandar wissen, dass er mit allem einverstanden sei, was er täte. Tirugnanasambandar forderte die Jains heraus. Hymnen wurden auf Palmblätter geschrieben und diese dem Feuer übergeben. Das Palmblatt, das nicht verbrennt, würde die wahre Religion beweisen. Das der Jains verbrannte. Tirugnanasambandars nicht. Nun versuchten die Jains es mit Wasser. Wieder wurden Hymnen auf Palmblätter geschrieben und diese dem Fluss Vaigai übergeben. Das Palmblatt, das nicht mit der Strömung davonschwimme, würde die wahre Religion beweisen. Nur das Palmblatt Tirugnanasambandars wurde ans Ufer geschwemmt. Die Jains gaben auf, der Shiva Glaube zog wieder in Madurai ein. Kun erbaute Tempel und blickte am Ende seiner Tage auf eine erfolgreiche Regentschaft zurück.

Trauzeugen

Ein Kaufmann aus Pattinam wollte seine Tochter, Ratnavalli, mit seinem Neffen in Madurai verheiraten. Da er erkrankte ließ er den Neffen nach Pattinam kommen und gab ihm die Hand seiner Tochter. Er starb, bevor die Hochzeit stattfinden konnte. Die beiden gingen nach Madurai zurück und verbrachten die Nacht in einem Tempel. Der Neffe wurde von einer Schlange gebissen und starb. Ratnavalli betete zu Shiva, er erweckte ihn wieder zum Leben und sie heirateten unter einem Baum. Trauzeuge waren, außer dem Baum, die Tempelküche und der Tempelteich. Ratnavalli wurde von der ersten Frau des Neffen verachtet, da sie nicht auf traditionelle Art geheiratet hatte. Sie fragte sie: ‚Wer kann bezeugen, dass du wirklich verheiratet bist?‘ Ratnavalli betete zu Shiva, dieser ließ sie wissen: ‚Ich werde die Trauzeugen nach Madurai bringen.‘ Sie ging mit der Verwandtschaft in den Tempel und sie sahen einen Baum, eine Küche und einen Teich. Die erste Frau entschuldigte sich, der Neffe wollte sie verstoßen, doch Ratnavalli ließ dies nicht zu.