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Die Kuh

Dem Inder ist die Kuh heilig. Die meisten Menschen wohnen auf dem Land von Ackerbau und Viehzucht. Die Kuh war und ist dort das wertvollste was der Mensch hat. Mystisch verbunden ist sie mit Krishna.

Fünf Gaben der Kuh – Dung, Urin, Milch, Joghurt, Ghie (geklärte Butter).

Sie gibt Milch als eines der hochwertigsten Nahrungsmittel.
Nach der Muttermilch ist die Kuhmilch die zweite Nahrung die das Kind zu sich nimmt.
Sie gibt Dung für die Felder.
In getrocknetem Zustand ist der Kuhdung Heizmaterial.
Ihr Urin ist ein Desinfektionsmittel.
Mit den männlichen Tieren werden die Felder bestellt.

Die Kühe streunen in Indien wie bei uns die Katzen. Irgendwo haben die meisten ein zu Hause. Und so wie wir unsere Katzen nicht essen so isst der Inder seine Kühe nicht.

Das Füttern einer Kuh ist eine Gute Tat, an vielen Orten kann man Grasbüschel kaufen um Kühe zu füttern.

Die Kuh in den Schriften
Padma Purana – Die Veden liegen im Maul der Kuh, Vishnu weilt ihren Hörnern, Brahma in ihrem Kopf, Shiva in ihrer Stirn, Lakshmi in ihrem Dung und ihrem Urin.
Varaha Purana – Alle heiligen Orte liegen im Nacken der Kuh. Das Baden in ihrem Urin bringt Glück, es ist gleich dem Bad in der Ganga.
Garuda Purana – Wer der Kuh zu essen gibt, der bleibt so viele Jahre im Himmel wie diese Kuh Haare hat. Wer eine Kuh tötet wird ein Geist. Wer eine Kuh tötet, tötet seine Mutter.
Die Erde als Kuh
Go bedeutet sowohl Kuh als auch Erde.Die Erde nimmt die Form einer Kuh an, wenn sie betrübt ist und zu Brahma oder Vishnu geht um von Ihnen Hilfe zu erbitten, wenn Dämonen oder schlechte Menschen ihr Leid zufügen.
Indras Kuh Kamadhenu
Indra, der König der Götter, besitzt die wunscherfüllende Kuh, Kamadhenu oder Surabhi genannt. Sie entstand, als die Götter und Dämonen den Ozean quirlten um das Gute vom Bösen zu trennen. Alle Kühe sind die Töchter von Kamadhenu. Alle Götter weilen in der Kuh.
Kühe, die beim Quirlen des Ozeans erschienen
Insgesamt fünf Kühe erschienen aus dem Ozean. Kamadhenu nahm Sich Indra.
Die anderen vier bewachen die vier Himmelsrichtungen. Den Osten bewacht Surupa, den Süden Hansika, den Westen Subhadra, den Norden Sarvkamdugdha.
Im Bhavishya Purana nennt Krishna die fünf Kühe Nanda, Subhadra, Surabhi, Sushila und Bahula. Hier wurden sie an die Rishis Vasishtha, Jamadagni, Atri, Bharadvaja und Gotama verteilt.
Goloka – Das Reich (Loka) der Kuh (Go)
Goloka ist der Aufenthaltsort Krishnas. Krishnas Zusammensein mit Kühen und Kuhhirtinnen erinnert ständig an die Heiligkeit der Kuh. Auf vielen Bildern die Krishna zeigen steht im Hintergrund eine Kuh.
Kühe als Gabe an die Priester
Die Kuh war für die Vedische Agrarkultur das wichtigste Tier. Die Milch wurde, und wird heute noch, für den Ritus verwendet. Kühe waren das Geschenk an die den Ritus durchführende Priesterschaft. Bei den Sterberiten wird eine Kuh gegeben, damit sie dem Toten hilft den Fluss Vaitarani zu überqueren, der zwischen der Welt der Menschen und der Welt des Todesgottes Yama fließt.

Die folgenden Bilder zeigen ein Verehrungsritual für die Kuh – eine Kuh Puja. Die Tiere werden geschmückt, gesegnet und gefüttert.

Heute werden auch in Indien Kühe misshandelt und geschlachtet, billiges Leder kommt aus Indien. So hat auch dort die Heiligkeit ihre Grenzen, wo der Kommerz beginnt.