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Bhutanatha

Akashat Vayuhu Vayur Agnihi Agnir Apaha Adyah Prithivi

Zu Beginn war nur Raum (Akasha) – im Raum entstand Luft (Vayu), aus Luft entstand Feuer (Agni), aus Feuer entstand Wasser (Apa), aus Wasser entstand Erde (Prithivi).

Shiva, der Herr der Elemente (Bhutanatha), wird an fünf Orten, Pancha Bhuta Linga Kshetra, in Südindien als je eines dieser Elemente verehrt (Pancha – fünf, Bhuta – Elemente, Linga – das Symbol Shivas, Kshetra – Ort).

In Chidambaram als Raum
Shiva wandelte durch einen Wald, in dem Weise lebten, die glaubten, mit Riten und Magie den Herrn kontrollieren zu können. Shiva erschien ihnen als Bettler. Die Frauen der Weisen waren hingerissen von dem schönen Mann. Die Weisen riefen die Schlangen an. Shiva nahm sie und schmückte Sich mit ihnen. Die Weisen riefen einen Tiger an. Shiva zog ihm das Fell ab und band es Sich um die Hüften. Die Weisen riefen einen Dämon an. Shiva stieg ihm auf den Rücken und tanzte Seinen kosmischen Tanz. Die Weisen erkannten Seine wahre Gestalt und dass Er jenseits von Riten und Magie zu finden ist.

In Kalahasti als Luft
Im Heiligtum von Kalahasti flackert ein Licht, obwohl es keinen Durchzug gibt.
Ein Elefant (Hasti) reinigte mit Wasser aus seinem Rüssel das Shiva Linga. Eine Schlange (Kala) legte einen Edelstein auf das Linga. Eine Spinne wob ein Netz über das Linga, um es vor Verunreinigung zu schützen. So verehrten die drei Tiere das Linga, ohne voneinander zu wissen. Einmal kam der Elefant, als die Schlange ihren Edelstein auf das Linga gesetzt und die Spinne ihr Netz gewoben hatte. Der Elefant goss Wasser darüber und schwemmte damit die Gaben weg. Es kam zum Kampf. Die Schlange kroch in des Elefanten Rüssel, um ihn zu töten. Der Elefant schlug seinen Rüssel gegen das Linga, die Spinne, die darauf saß, wurde zerquetscht, die Schlange starb durch den Schlag, der Elefant starb durch das Gift der Schlange. Schlange und Elefant gingen in den Himmel ein, die Spinne wurde als König wiedergeboren. Dieser ließ viele Tempel erbauen, jeden mit einem Zugang der so eng war, dass niemals ein Elefant durchkommen konnte.

In Tiruvannamalai als Feuer
Tiruvannamalai liegt am Arunachala, dem angeblich ältesten Berg auf Erden. Damit soll auf die Kraft des Feuers im Vulkan hingewiesen werden. Einst hielt Parvati, aus Spaß, Shiva von hinten die Augen zu. Das Universum verfiel in Finsternis. Shiva erschien auf dem Gipfel des Berges als Flamme, um die Dunkelheit zu vertreiben. Diesem Ereignis zu Ehren wird jedes Jahr zu Vollmond im November auf dem Gipfel des Berges ein riesiges Feuer entzündet.

In Tiruvanaikaval als Wasser
In das Heiligtum von Tiruvanaikaval sickert stets Wasser von dem Fluss Kaveri ein, in der Regenzeit überflutet er es. Parvati unterbrach Shiva zu oft in Seiner Meditation. Er schickte sie auf die Erde. Sie zog sich in die Wälder zurück und lebte an den Ufern des Kaveris.

In Kanchipuram als Erde
Parvati meditierte hier unter einem Mango Baum. Um ihre Hingabe zu prüfen schickte Shiva Feuer. Parvati betete zu Vishnu. Vishnu nahm Shiva den Mond aus dem Haar und kühlte damit das Feuer. Shiva schickte Wasser. Parvati betete zur Flussgöttin und das Wasser ging zurück. Parvati formte daraufhin ein Linga aus Erde.