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Nataraja Mythos

Im Daruka Wald lebten Asketen, die über die Jahre gewaltige mystische Kräfte angesammelt hatten. Dies ließ sie stolz werden, arrogant und engstirnig.

Einst wandelte ein ungewöhnliches Paar durch den Wald. Er, ein gut gebauter nackter Bettler, einen Schädel als Bettelschale in Händen, sie, eine bezaubernde Schönheit. Sie nannten sich Hara und Mohini. Beim Anblick dieses schönen Mannes gerieten die Frauen der Asketen in Verzückung und die Asketen konnten ihren Blick nicht von dem betörenden Weib abwenden.

Doch sie hatten sich schnell wieder unter Kontrolle. Die Leidenschaft wich der Wut auf den Bettler, der ihre keuschen Frauen lüstern hatte werden lassen. Sie vollzogen ein Feueropfer, um ihn für sein Eindringen zu bestrafen. Mit kraftvollen Mantren und Opfergaben baten sie Agni, eine Kraft entstehen zu lassen, die ihn vernichten sollte.

Aus dem Feuer sprang ein riesiger Hirsch, er wurde zahm, als der Bettler ihn mit Gras fütterte.

Die Wut der Asketen steigerte sich und sie baten Agni um eine gewaltigere Kraft. Aus dem Feuer kam ein Tiger, dessen Brüllen den Mutigsten fliehen ließ. Bewegungslos sah der Bettler ihn auf sich zuspringen, griff ihn, warf ihn zu Boden, zog ihm das Fell ab und legte es sich um den Oberkörper.

Die Asketen gerieten in maßlosen Zorn. Die Schlange Takshaka war ihre nächste Hoffnung. Der Bettler lächelte Takshaka freundlich an und legte ihn sich um den Hals.

Die Rage der Asketen kannte nun keine Grenzen mehr, sie baten Agni um einen Dämon.

Der Dämon war kleinwüchsig, unansehnlich, das Abbild der Verblendung, des Nichtwissens (avidya), unter dem die Asketen litten.

Der Zwerg raste mit einem Dolch auf den Bettler zu, dieser warf ihn zu Boden, stellte sich auf ihn und begann als Nataraja, den Tanz des Universums, zu tanzen.

Sein Freund Vishnu schaute gebannt zu … seine Verkleidung als Mohini hatte er abgelegt.

 

Aus dem Englischen mit freundlicher Genehmigung von Ananth Iyer