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Frosch und Ganga

Ganga ist in dieser Geschichte eine Göttin in Menschengestalt und Ganga, der weibliche, göttliche Fluss.

Ein Frosch geht auf Pilgerreise, sein Ziel ist die Ganga. In einer Stadt wird er von den Hufen einer Kuh Herde zertreten.

Seine Seele geht in eine unfruchtbare Frau der Händlerkaste ein und sie schenkt einem hübschen Jungen das Leben. Als er alt genug ist findet er eine Anstellung bei Indra, dem König der Götter.

Eines Tages trifft er eine Frau aus der Reiniger Kaste, die den Markt fegt. Er beschließt, sie zu seiner Schwester zu machen und schenkt ihr ein Gewand aus Gold.

Indra wirft ihn daraufhin hinaus. Goldene Gewänder zu tragen steht allein Seiner Gattin zu.

Sein Gehalt, das sich über Jahre angesammelt hatte, erhält der Mann in einem Karren, der von zwei Bullen gezogen wird.

Wieder macht er sich auf Pilgerreise zur Ganga.

Als er einen Wald durchquerte stirbt einer der Bullen. Er betet zu Surya, dem Sonnengott, er möge ihn wieder zum Leben erwecken.

Surya tut dies unter der Bedingung, dass Er die Hälfte des Geldes erhalte. Der Mann vertröstet Surya und zieht weiter.

Er erreicht die Ganga und nachdem er sein Bad genommen hat wirft er das gesamte Geld in den Fluss.

Auf seinem Rückweg lauert Surya ihm auf und verlangt seinem Anteil. Als er erzählte was er mit dem Geld gemacht hat verwünscht der verärgerte Sonnengott ihn, ein Schakal zu werden.

Als dieser Schakal beobachtet er, versteckt im hohen Gras, Ganga, die in der Ganga ihr Bad nimmt.

Der Schakal verliebt sich in sie und bittet sie, ihn zu heiraten.

Ganga nimmt einen Stein und wirft ihn nach ihm, der Schakal bleibt standhaft.

Ganga rennt davon, der aufgebrachte Schakal folgt ihr.

Gangas Ziel ist die Einsiedelei ihres Gurus, Sarsankhar. Als sie ihm erzählt was geschehen war erscheint der Schakal. Der Guru verbrennt ihn zu Asche und rät Ganga, sie in die Ganga zu streuen.

Nachdem sie die Asche in die Ganga gestreut hatte zog sich Ganga in die Unterwelt zurück.

Aus der Asche wächst ein mächtiger Baum, dessen Äste sich in die Ganga neigen.

Der Baum erzählt der fließenden Ganga, dass sie seine Frau sei. Deshalb wasche sie ihm Hände und Füße. Ganga gerät in Rage, wird ein reißender Strom und reißt den Baum mit sich mit. Mit ihr fließend spricht der Baum: ‚Du bist meine Frau, deshalb lässt du mich auf dir liegen.‘ Ganga wirft ihn ans Ufer und da liegt er nun.

Zwölf Jahre vergehen, Guru Sarsankhar nimmt ein Bad in der Ganga. Er berührt den Baum mit seinem Stab und spricht: ‚Erwache, Feuer, erwache.‘

Feuer züngelt aus dem Baum und mit dem Feuer erscheint ein Prinz.

Sarsankhar nimmt ihn mit in seine Einsiedelei. Der Prinz schnitzt Pfeile und schießt Vögel damit. Der Guru erklärt ihm, dass das eine Untat sei. Der Prinz erwidert, dass er damit weitermachen werde, so lange, bis der Guru ihm Ganga zu Frau gebe.

Der Guru ruft Ganga herbei und verlangt von ihr, den Prinzen zu heiraten. Und sie stimmt zu.

* * *

Der Frosch macht sich auf Pilgerreise zum heiligsten aller Flüsse, zur Ganga, die verdienstvollste Handlung überhaupt. Auf Pilgerreise getötet zu werden führt zu einer höheren Wiedergeburt. Und er wird noch zusätzlich von den Hufen von Kühen, den heiligsten Tieren, zertreten. Dies führt den Frosch zu einer Wiedergeburt als Mensch und in die dritte der vier Kasten, in die Händlerkaste.

Seine Geburt ist noch dazu ein Segen für seine Mutter, die unfruchtbar war, das Schlimmste was einer Frau in Indien geschehen kann.

Während er für Indra arbeitete zeigte er seine ehrenhafte Einstellung, indem er eine niederkastige Frau zu seiner Schwester machte.

Wieder zog es ihn auf Pilgerreise zur Ganga, der alte Wunsch von damals war noch wach. Diesmal wird er nicht getötet sondern verwünscht.

Er wird als Prinz wiedergeboren und heiratet Ganga.

* * *

Als Schakal begehrte er Ganga und verlangte danach, sie zu heiraten. Sie wies ihn ab.
Als Asche ist er erstmals mit ihr vereint.
Als Baum zieht sie ihn zu sich heran, nimmt ihn mit auf ihre Reise.
Und dann, als Prinz, wird sie endlich seine Frau.
Durch diese Serie von Leben wurde der Frosch Ganga würdig.

 

Diese Geschichte ist von Satya Chaitanya,
sie ist ein Auszug aus dem Mahabharata des Volksstammes der Bhil.