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Ayyappa

Die Dämonin Mahishi unterzog sich strengster Askese, um den Tod ihres Bruders zu rächen. Als Brahma ihr erschien und ihr eine Gunst gewährte bat sie darum, von niemandem, außer von einem Sohn Shivas und Vishnus, getötet werden zu können. Da Shiva und Vishnu männlich waren, war es eine Unmöglichkeit, dass sie ein Kind zeugten. Mahishi fühlte sich sicher. Brahma gewährte den Wunsch.

Mahishi fiel im Himmel ein und unterwarf sich die Götter. Sie suchten Hilfe bei Vishnu. Vishnu nahm die Gestalt einer Frau, Mohini, an, suchte Shiva auf und verführte ihn. Ayyappa wurde geboren.

König Rajasekhara war auf der Jagd. Als er mit seinem Gefolge im Wald rastete hörte er das Weinen eines Kindes. Ein Asket erschien und übergab ihm einen Jungen, er solle ihn Manikanda nennen, wenn er zwölf Jahre alt wäre, würde er mehr über seine Herkunft erfahren.

Voll Freude nahm der König den Jungen mit und erzählte der Königin von den Ereignissen. Beide waren überglücklich. Nur der Minister des Königs, der sich erhofft hatte, der nächste König zu werden, war verärgert.

Manikanda wuchs heran, sein Lehrer war beeindruckt, wie schnell er die Veden lernte und kam zu dem Schluss, dass es sich um kein normales Kind handeln konnte. Er bedankte sich bei ihm, dass er sein Lehrer sein durfte. Anstelle seines Honorars bat er darum, dass sein tauber und blinder Sohn sprechen und sehen könne. Manikanda ließ das Kind kommen, nahm es in den Arm und der Junge konnte sprechen und sehen. Er bat den Lehrer, niemandem davon zu erzählen.

In der Zwischenzeit gebar die Königin einen Sohn. Der König beschloss jedoch, dass Manikanda Thronfolger würde, auch wenn er nicht sein leiblicher Sohn war.

Der Minister versuchte es mit einer Intrige. Er redete der Königin ein, dass allein ihr Sohn das Recht auf den Thron habe und der im Wald gefundene aus dem Weg zu räumen sei.

Er schlug vor, sie solle Magenschmerzen vortäuschen. Er bestach den Arzt, er solle sagen, dass die Schmerzen nur durch die Milch einer Tigerin geheilt werden könnten. Sicher würde der König Manikanda schicken, um die Milch zu holen, dabei käme er um. Die Königin spielte mit.

Der König bot dem die Hälfte seines Königreiches, der ihm die Milch einer Tigerin bringe. Es fand sich niemand. So bot sich Manikanda an.

Der König erlaubte seinem Sohn nicht, sich dieser Gefahr auszusetzen. Doch Manikanda setzte sich durch. Der König betete zu Shiva, er möge seinen Sohn beschützen.

Shiva warf die Dämonin Mahishi auf die Erde, genau vor die Füße Manikandas, der sie tötete. Danach machte er sich auf in den Wald, um eine Tigerin zu suchen. Shiva erschien ihm und bedankte sich für seine Hilfe. Indra werde ihm bei der Suche nach der Milch behilflich sein.

Alle Göttinnen erschienen als Tigerinnen und alle Götter als Tiger. Allen voran Indra, auf dem Manikanda ritt. So kamen sie im Palast an.

Der Asket erschien und offenbarte dem König, wer Manikanda sei und dass sein Name Ayyappa sei. Der König war sprachlos.

Entsetzen ergriff ihn, als er Ayyappa auf einem Tiger reitend kommen sah. Er stieg ab, die Königin konnte von ihren Kopfschmerzen erlöst werden.

Der König fiel seinem Sohn zu Füßen und erzählte ihm, dass die Königin von den Schmerzen befreit gewesen sei, in dem Moment als er in den Wald ging. Er bat ihn, die Tiger wieder in den Wald zu schicken. An dem Tag wurde Ayyappa zwölf Jahre alt.

Dem König war klar, dass für alles sein Minister verantwortlich war und er ihn entlassen würde.

Ayyappa erklärte jedoch: ‚Alles geschah, damit ich das vollenden konnte, wofür ich auf die Welt kam, die Vernichtung der Dämonin Mahishi. Der Minister war nur ein Medium.‘

Rajasekhara wollte in Gedenken an dieses Ereignis einen Tempel errichten. Ayyappa schoss einen Pfeil ab, er fiel in Sabari zu Boden. Ayyappa bat den König, hier den Tempel zu errichten.

Rajasekhara legte den Grundstein für den Tempel von Sabari Malai in Kerala, dem wichtigsten Verehrungsort Ayyappas.