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Lichtlinga

Im Lichtlinga, Jyotirlinga, hat sich Shiva als Feuersäule manifestiert. Wir kennen analog den Urblitz.

Indien hat zwölf Tempel, in denen Lichtlinga verehrt wird

Somanatha in Saurashtra, Gujarat
Mallikarjuna in Srisailam, Andhra Pradesh
Mahakaleshvara in Ujjain, Madhya Pradesh
Omkareshvara auf einer Insel im Narmada Fluss, Madhya Pradesh
Vaidhyanatha in Parali, Maharashtra
Bhimashankara in Dakini, Maharashtra
Rameshvara in Rameshvaram, Tamil Nadu
Nageshvara in Darukavanam, Gujarat
Vishvanatha in Varanasi, Uttar Pradesh
Tryambakeshvara in Nasik, Maharashtra
Kedareshvara in Kedarnath, Uttar Pradesh
Ghushneshvara in Shivalaya, Maharashtra

Nachfolgend die Mythen zu den Tempeln, so wie Sushma Gupta sie erzählt. Es mag weitere und andere geben …

Somanatha

Brahma schmückte mit dem Mond (Soma) Seinen Wagen. Mit diesem Wagen umrundete er die Erde und Soma ließ die Vegetation entstehen.

Der Mond begann ein Verhältnis mit Tara, der Frau von Brihaspati (Jupiter), und entführte sie letztendlich. Die Götter versuchten vergeblich, ihn dazu zu bewegen Tara zurückzugeben. Sie baten Shiva um Hilfe, der sich sofort auf den Weg zu Soma machte. Dieser wurde angesichts Shivas einsichtig und gab Tara zurück.

Dennoch hatte er sich einer schändlichen Tat schuldig gemacht. Er wurde krank, nahm ab und verlor seinen Glanz. Dies hatte Auswirkung auf die Erde, die Vegetation kam zum Stillstand.

Soma bat Brahma um Hilfe, doch diesem war klar, dass nur Shiva ihn heilen konnte. Er solle sich aufmachen nach Prabhasa (die Gegend wo der Tempel heute steht) und das Maha (große) Mrityunjaya Mantra rezitieren. Das allein wäre seine Rettung. (Mrityunjaya bedeutet Sieg (jaya) über den Tod (mrityu). Das Mantra lautet: Wir verehren den Dreiäugigen (Shiva), den Wohlduftenden, der alle Lebewesen ernährt. Möge Er uns, so wie eine reife Gurke von der Pflanze abfällt, vom Tod befreien und zur Unsterblichkeit führen.

Soma tat wie ihm geheißen, baute in Prabhasa einen goldenen Tempel für Shiva, setzte darin ein Linga ein und rezitierte das Mantra einhundert Millionen Mal. Shiva erschien und gewährte ihm eine Gunst. Soma bat um Heilung von seiner Krankheit.

Mallikarjuna

Shiva wartete hier auf die Rückkehr seines Sohnes Karttikeya, der nach einer Meinungsverschiedenheit die Eltern verlassen hatte.

Shiva und Parvati legten fest, der Sohn, der am schnellsten die Welt umrundet darf als erster heiraten. Karttikeya setzte sich auf Sein Reittier, den Pfau, und flog los. Für Ganesha waren die Eltern die Welt, er umrundete Shiva und Parvati.

Shiva verheiratete ihn mit Siddhi und Buddhi, Töchtern Brahmas. Als Karttikeya zurückkehrte fühlte er sich betrogen und verabschiedete sich von seinen Eltern. Sie machten sich auf die Suche nach ihrem Sohn. Wann immer er sie kommen sah zog er weiter. So setzten sie auf jeden Berg den sie besuchten ein Licht. In Sri Shailam kamen sie an einem Neumondtag und an einem Vollmondtag vorbei.

Mahakaleshvara

Ein Geist schenkte einst dem König von Ujjain ein Juwel. Dies sprach sich herum und das Königreich wurde angegriffen. König und Volk beteten zu Shiva. Er erschien als Lichtlinga, vernichtete die Angreifer und wurde der Schutzherr der Stadt.

***

Ein Brahmane hatte vier Söhne. Auf einem Berg lebte der Dämon Dushana, der die Brüder hasste, weil sie Shiva verehrten. Als er, schwer bewaffnet, die vier Brüder angriff, erschallte ein Grollen, das dem Dämon den Atem raubte. Mahakala manifestierte sich zum Schutz der Brüder. Diese verehren das Lichtlinga ohne Unterbrechung von Generation zu Generation.

Omkareshvara

Der Tempel liegt auf einer Insel im Narmada Fluss. Insel und Fluss gleichen der heiligen Silbe Om (in Sanskrit). Als Omkara wird Om zum Absoluten. So stellt Shiva hier als Omkareshvara Brahman, das Absolute, dar.

Der Weise Narada suchte den Berg Vindhya auf, der ihn freundlich begrüßte und neugierig fragte was in den drei Welten so alles los sei. Narada seufzte: ‚Der Berg Meru ist ins Unermessliche gewachsen und nun überheblich geworden.‘ Ohne eine Erklärung verließ er Vindhya. Vindhya wurde eifersüchtig, er wollte auf jeden Fall größer werden als Meru.

Vindhya meditierte auf Shiva mit diesem Wunsch. Shiva erschien ihm als Omkareshvara und erlaubte ihm zu wachsen, er dürfe nur keine Shiva Anhänger behindern. Vindhya war im Rausch, er wuchs und wuchs … bald kamen Sonne und Mond nicht mehr über ihn hinweg.

Vishnu bat den Weisen Agastya, Vindhya Einhalt zu gebieten. Agastya und seine Frau machten sich auf den Weg und baten Vindhya, so lange nicht mehr zu wachsen bis sie wieder zurückkämen. Sie kamen nie mehr zurück. Vindhya wartet noch heute.

Vaidhyanatha

Der Dämon Ravana (aus dem Ramayana) war ein Anhänger Shivas. Er meditierte auf ihn mit der Bitte um Unbesiegbarkeit. Da Shiva ihm nicht erschien suchte er ihn am Kailash, Shivas Wohnsitz, auf. Er hob den Berg an. Shiva drückte ihn fest auf den Boden und klemmte Ravana ein. Ravana opferte Shiva seine zehn Köpfe.

Shiva, als Arzt – Vaidhya, setzte sie ihm wieder auf und schenkte ihm eines der zwölf Lichtlingas, es bekam den Namen Vaidhyanatha. Er dürfe es niemals auf die Erde stellen.

Die Götter erkannten, dass, sollte Ravana mit dem Linga nach Lanka gelangen, er unbesiegbar würde. Sie tricksten ihn aus. Parvati leitete die Wasser der drei Flüsse Ganga, Yamuna und Sarasvati in Ravanas Körper. Er musste sich erleichtern, doch wohin mit dem Linga? Da erschien Ganesha in Gestalt eines Menschen und bot an, das Linga zu halten. Während Ravana im Gebüsch verschwand setzte Ganesha das Linga auf die Erde. Ravana konnte das Linga nicht anheben, es blieb wo es war.

***

In der Gegend lebte der Weise Vaidhayanatha. Er war ein Experte für Heilkräuter. Während einer Verehrungszeremonie für Shiva erschien Shiva vor ihm. Er bat ihn, für immer an diesem Ort zu bleiben. Shiva manifestierte sich als Lichtlinga, das den Namen Parali Vaidhyanatha Jyotirlinga bekam.

***

An diesem Ort sollen Götter und Dämonen den Milchozean gequirlt haben, um den Nektar der Unsterblichkeit zu gewinnen, beaufsichtigt von Shiva als Flamme (Den Mythos finden Sie auf meiner Mythenseite unter ‚Götter und Dämonen > Die Quirlung des Milchozeans‘).

Bhimashankara

Der Dämon Bhima lebte mit seiner Mutter Karkati in den dichten Wäldern von Dakini. Eines Tages wollte er von seiner Mutter wissen wer und wo sein Vater sei. Seine Mutter eröffnete ihm, dass er der Sohn Kumbhakarnas sei, des jüngeren Bruders Ravanas, und dass Vishnu ihn in Seiner Inkarnation als Rama vernichtete. Bhima schwor Rache. Er betete zu Brahma und dieser gewährte ihm Unbesiegbarkeit. Bhima wurde größenwahnsinnig, er besiegte Vishnu, Indra und eroberte den Himmel. Einen Anhänger Shivas, Kamrupeshvara, nahm er gefangen und steckte ihn ins Gefängnis.

Die Götter baten Shiva, Bhima Einhalt zu gebieten. Bhima verlangte von Kamrupeshvara, dass er nun ihn, nicht mehr Shiva verehren solle. Er verweigerte dies. Bhima erhob das Schwert gegen Kamrupeshvara – da stand Shiva als Lichtlinga vor ihm. Shiva verbrannte den Dämon zu Asche.

Die Götter baten Shiva, sich an diesem Ort niederzulassen. Shiva manifestierte sich als Bhimashankara Jyotirlinga.

Rameshvara

Als Rama aus Lanka zurückkehrte verlangte es ihn danach, sich bei Shiva zu entschuldigen, dass er einen seiner treusten Anhänger, Ravana, getötet hatte. Er bat Hanuman, ein geeignetes Linga zu bringen, das er verehren wolle. Rama wartete und wartete, die glückverheißende Zeit war bald vorüber. Da formte Sita ein Linga aus Sand.

Als Hanuman zurückkehrte war er enttäuscht ein anderes Linga vorzufinden. Er versuchte, es auszureißen, vergebens. Rama hatte Mitleid und versprach, dass das Linga, das er mitgebracht hatte stets vor dem von Sita zu verehren sei. Das Linga das Hanuman brachte wird Vishvalinga genannt, das von Sita Ramalinga.

Nageshvara

Hier kamen die Pandavas (Mahabharata) während ihres Exils vorbei und bauten eine Einsiedelei für sich. Ihre Kühe tranken am nahen Fluss. Nachdem sie getrunken hatten floss Milch aus ihren Eutern in den Fluss. Es glich einer Darbringung. Yudhishthira war sicher, in dem Fluss musste ein Gott leben. Die Pandavas schöpften das Wasser aus dem Fluss. Er wurde immer heißer, bald kochte er. Ein Lichtlinga kam zum Vorschein.

***

Die Dämonen Dáruka und Daruká lebten in diesem Waldgebiet und tyrannisierten die dort lebenden Weisen. Einige der Weisen entführten sie und setzten sie auf einer Insel fest. Darunter war Supriya, ein Anhänger Shivas, der niemals etwas zu sich nahm bevor er nicht Shiva verehrt hatte. Das konnten die Dämonen nicht zulassen, Supriya sollte getötet werden. Supriya betete zu Shiva, Er erschien sofort und vernichtete die Dämonen mitsamt ihren Familien. Shiva manifestierte sich als Jyotirlinga mit dem Namen Nageshvara.

Vishvanatha

Brahma und Vishnu stritten sich, wer von ihnen mächtiger als Shiva sei. Shiva erschien als Lichtlinga, als Kashi Vishvanatha Jyotirlinga.

Brahma verwandelte sich in eine Gans, Vishnu in einen Eber. Brahma flog in die Höhe und versuchte das obere Ende zu finden, Vishnu grub sich in die Erde und versuchte das untere Ende zu finden. Beide suchten vergeblich.

Kashi bedeutet Licht, Kashi ist das heutige Varanasi, wo Shiva als der Herr des Universums, Vishvanatha, weilt.

Tryambakeshvara

Der Weise Gautama lebte mit seiner Frau Ahalya am Brahma Berg. Er hatte von Varuna, dem Herrn der Wasser, ein nie leer werdendes Gefäß erhalten. Die anderen Weisen waren darauf eifersüchtig. Sie trieben eine Kuh in die Einsiedelei Gautamas und als dieser sie mit einem Büschel Gras verscheuchen wollte ließen sie sie tot umfallen. Gautama bat Shiva, die Ganga in seine Einsiedelei fließen zu lassen, um sie nach dem Tod des Tieres wieder zu reinigen.

Nachdem dies geschehen war bat Shiva Ganga, zum Wohle aller zu bleiben. Parvati, die ihren Mann vermisste und suchte, kam ebenfalls vorbei. Shiva beschloss, sich als Trayambakeshvara, (drei Götter, Shiva, Parvati und Ganga) Jyotirlinga zu manifestieren.

Kedareshvara

Als die Pandavas ihr Königreich den Thronerben übergeben hatten zogen sie sich in den Himalaya zurück, um Shiva zu verehren. In Rudraprayag glaubten sie, Shiva gesehen zu haben. Als sie sich ihm näherten nahm er die Gestalt eines Bullen an und floh gen Norden. Sie verfolgten ihn bis Kedarnath. Shiva verschwand in der Erde, nur das Hinterteil ragte heraus. Bhima zog am Schwanz, seine Kraft reichte nicht, den Bullen herauszuziehen. Das Hinterteil verwandelte sich in ein Lichtlinga.

Ghushmeshvara

Auf dem Berg Deva lebte Sudharma mit seiner Frau Sudeha. Sie waren kinderlos und er heiratete Sudehas jüngere Schwester Ghushma, die eine Verehrerin Shivas war. Ghushma schenkte Sudharma einen Sohn.

Ghushma verehrte ihr Linga täglich in einem Teich. Sudeha fühlte sich herabgesetzt, tötete den Sohn Ghushmas und warf ihn in jenen Teich. Die Trauer war groß, allein Ghushma nahm den Tod als Wille Shivas hin.

Als sie wieder einmal zu dem Teich ging zeigte Shiva ihr den Körper ihres Sohnes. Er bot ihr an, Sudeha zu töten, doch Ghushma verlangte es nicht nach Rache. Von dieser Haltung tief beeindruckt gab Shiva ihrem Sohn das Leben zurück und gewährte ihr eine Gunst. Sie bat Shiva für immer in diesem Teich anwesend zu sein. Shiva manifestierte Sich als Ghushmeshvara.